Die Jugendfeuerwehren sind als Garant für das Fortbestehen des ehrenamtlich aus-gerichteten Feuerwehrwesens anzusehen. Dennoch, rückläufige Mitgliederzahlen sind in nahezu jeder ehrenamtlichen Gruppierung festzustellen – auch in der Jugendfeuerwehr. „Die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren sind erneut rückläufig. Dies begründet sich durch die seit 1985 höchste Zahl an Übernahmen in die Einsatzabteilung, aber auch durch eine niedrigere Zahl an Neueintritten. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzutreten. Wir wollen bereits schon jetzt agieren und nicht auf eine, in der Zukunft, möglicherweise schlechter werdende Situation reagieren müssen“, sagte Kreisjugendfeuerwehrwart Manuel Feick in seiner Grundsatzrede zur Zukunftskampagne, die unter dem aussagekräftigen Namen „Zukunftsschmiede Jugendfeuerwehr“, an der Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Darmstadt-Dieburg am 28. Februar 2004 in Griesheim startete. Die Kreisjugendfeuerwehr Darmstadt-Dieburg hatte sich zuvor mehrere Monate mit dem kritischen Thema „Mitgliederzahlen“ und der demographischen Bevölkerungsentwicklung beschäftigt und versucht, hieraus eine Kampagne zu erstellen, welche an die kürzlich gestarteten Kampagne „Alarm für das Ehrenamt“ des Kreisfeuerwehrverbandes Darmstadt-Dieburg nahtlos anknüpft. Inhalte dieser Kampagne sind eine sehr moderne, aber auch kritisch gestaltete Multimediapräsentation, ein Flyer, drei unterschiedliche Motivaufkleber, sowie ein Großplakat und ein Internetportal. Die Zukunftsschmiede Jugendfeuerwehr ist eine Kampagne, die mit einem Kostenvolumen von über 5000 Euro, ohne die Förderung öffentlich getragener Institutionen nicht möglich gewesen wäre. Dieser Betrag konnte nur Dank der freundlichen Förderung der Sparkassenversicherung Hessen-Nassau-Thüringen und der Sparkasse Dieburg, sowie der Sparkasse Darmstadt aufgebracht werden. Ziel der Kampagne ist es, die so genannten "Inneren Reihen" zu stärken. Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuern eine Hilfestellung bei Ihrer Arbeit geben und sie neu motivieren. Aber auch das Ansehen dieser ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer soll gestärkt werden, daher wird in der Kampagne auch auf die Ernennungsvoraussetzungen für Jugendfeuerwehrwartinnen und Jugendfeuerwehrwarte hingewiesen. Die Kampagne beinhaltet aber noch mehr. Auch die Jugendfeuerwehrmitglieder, die sich den vielseitigen Aufgaben in und um die Jugendfeuerwehr stellen, werden hervorgehoben. Mit der Kampagne möchte man der demographischen Bevölkerungsentwicklung, den Veränderungen die Kinder und Jugendliche, aber auch Betreuerinnen und Betreuer in den letzen Jahren in der Schule oder im Erwerbsleben erfahren mussten, offen gegenüber treten und näher auf diese eingehen. Die Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit werden an die Jugendfeuerwehren und die Feuerwehren, die Rathäuser, Grundschulen und an die Verantwortlichen der Politik weitergeleitet. Weiterhin wird derzeit ein Kinospot erarbeitet. Somit können sich die Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr sicher sein, dass Ihre Arbeit öffentlichkeits- und medienwirksam dargestellt wird. Man möchte sicherstellen, auch zukünftig genügend junge Menschen für ein freiwilliges Engagement in der Jugendfeuerwehr und der Feuerwehr begeistern und motivieren zu können. Aber auch, um Führungskräfte noch mehr auf die Jugendfeuerwehr zu sensibilisieren und die politisch Verantwortlichen auf dieses ehrenamtliche Engagement hinzuweißen um damit auch die zukünftige finanzielle Unterstützung sicherzustellen. Steht die Mitgliederwerbung zwar im Vordergrund, ist eines der wichtigsten Ziele der Kampagne, die Sollstärke der Jugendfeuerwehr aufrecht zu erhalten und wenn möglich, weiter zu verbessern. Gleichzeitig wird versucht, bei den Verantwortlichen aus der Politik das Bewusstsein zu stärken, die soziale Verantwortung junger Menschen zu fördern und junge Menschen bei deren Entwicklung zu einer demokratisch denkenden und handelnden Persönlichkeit zu stärken. Man möchte aber auch erreichen, dass die Jugendfeuerwehr und die Feuerwehr, ihre bestehenden Strukturen der Praxis „Jugendfeuerwehr und Feuerwehr“ selbstkritisch und zukunftsgerecht analysieren, hinterfragen, manches ändern und neu akzeptieren bzw. einführen. Gerade auf eine zukunftsgerechte Analyse der Strukturen ist man im Hinblick auf die Mitgliederzahlen jederzeit angewiesen. So ist doch die Jugendfeuerwehr eine Abteilung der Feuerwehr, die kritisch denkt, aber auch modern handelt und agiert. Gleichzeitig ist die Jugendfeuerwehr als Garant anzusehen, der auf das Fortbestehen nicht nur des Brand- und Katastrophenschutzes, sowie der allgemeinen Hilfe ausgelegt ist, sondern auch als Garant für das Fortbestehen des ehrenamtlich ausgerichteten Feuerwehrwesens. „Jugend fördern – Zukunft sichern“ heißt es im Positionspapier der Hessischen Jugendfeuerwehr. Die Kampagne der Kreisjugendfeuerwehr Darmstadt-Dieburg ist genau hierauf ausgelegt.